Sušice, die Stadt der Streichhölzer, liegt im Flusstal von Otava, nicht weit von der Grenze des LSG Šumava, in der 472 m Seehöhe, etwa 32 km südöstlich von der Stadt Klatovy.
Die Stadt entstand schon im 8. Jh. als eine Ortschaft an der Goldwäsche. An alte Zeiten erinnern die Begräbnisstätten am östlichen Abhang des Bergs Svatobor (845 m). Im 12. Jh. war die Stadt schon im Besitz der bayerischen Grafen und erst im 13. Jh. wurde sie dauerhaft zu Böhmen angegliedert. Bald wurde sie zur königlichen Stadt und wurde verschanzt. Während der Hussitenkriege stand die Stadt Sušice auf der Seite der Taboriten. Nach der Schlacht auf dem Weißen Berg (1620) wurde ein beträchtlicher Teil des Stadteigentums konfisziert. Der katastrophale Brand zerstörte 1707 die meisten altertümlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Seit 1838 erzeugt man in Sušice Streichhölzer. Früher wurden sie Schwefelhölzchen genannt, weil in das Gemisch, in das Streichhölzerköpfe eingetaucht wurden, neben Phosphor auch Schwefel zugegeben wurde.
Die Streichhölzertradition dauert bis zur Gegenwart. Die älteste Sehenswürdigkeit in Sušice sind entdeckte Spuren einer Hütte aus der mittleren Steinzeit (etwa 10.000 Jahre v. Chr.). Es ist der älteste Beweis der Besiedlung des Böhmerwaldes.
Den ältesten erhaltenen Stadtteil bilden die Reste der gotischen Stadtmauern, die 1322 vom König Jan Lucemburský gebaut wurden. Zu den ältesten Sehenswürdigkeiten gehört auch die gotische Pfarrkirche St. Wenzel aus der ersten Hälfte des 14. Jh. Bei ihrem Bau wurde die ursprüngliche Kapelle aus dem 13. Jh. als Sakristei benutzt. Nach dem schon erwähnten Brand im Jahr 1707 wurde sie im Barockstil umgebaut.
Im alten Stadtkern steht das Renaissancerathaus, das 1850 zur heutigen Gestalt umgebaut wurde.
Das ehemalige Kapuzinerkloster mit der Kirche St. Felix, die sich in der Vorstadt befindet, stammt aus den Jahren 1654 – 1655.
Auf dem Berg Stráž oberhalb der Stadt ist die Frühbarockkapelle des Schutzengels aus den Jahren 1682 – 1683 mit umfangreichen Kreuzgängen, die 1735 zugebaut wurden.
Am Platz gibt es auch das Böhmerwaldmuseum. Seine Ausstellungen erinnern an die Geschichte des Oberen Otava-Gebiets, der Streichhölzer- und Glasproduktion in Sušice und in der Umgebung und auch an das Werk vom "Schriftsteller des Böhmerwaldes", Karel Klostermann, der in Sušice einige Jahre lebte. Das Museumsgebäude ist ein sehenswertes Beispiel der Stadtarchitektur. Es zeigt das Bauschema des Bürgerhauses zur spätgotischen Zeit.
Berg Hamižná
Berg Svatobor
Höhle Strašínská jeskynì
Burgruine Rabí
Burg Velhartice
Ortschaft Rejštejn