Die Stadt Prachatice ist eine der schönsten Städte in Südböhmen. Die Stadtmitte mit dem Renaissanceaufbau wurde zum Stadtdenkmalreservat erklärt.
Prachatice liegt im Vorgebirge von Šumava, unter dem Berg Libín, in der 561 m Seehöhe, am Bach Živný potok.
Die ursprüngliche Ortschaft entstand am Goldenen Steig. Auf diesem Handelsweg wurde Salz nach Böhmen transportiert. Die Ortschaft gehörte vom 11. Jh. dem Domkapitel von Vyšehrad. Sie stand wahrscheinlich an den Orten des heutigen Dorfs Staré Prachatice. Die neue Stadt wurde am Anfang des 14. Jh. um den geräumigen Platz gegründet, in dessen Ecke gleichzeitig mit der Stadt auch die Kirche gebaut wurde. Zum ersten Mal wurde Prachatice 1323 als Stadt mit dem Befestigungsrecht erwähnt. Sie wurde ziemlich schnell von großer Bedeutung und gewann viele Privilegien, die seine ausschließliche Stellung in der Salzeinfuhr bestätigen (die Stadt hatte das ausschließliche Recht der Einfuhr, des Lagerns und des weiteren Verkaufs vom Passauer Salz). 1420 wurde die Stadt von den Hussiten niedergebrannt. Nach kurzzeitigem Verfall erneuerte sie ihren Reichtum. Prachatice wurde 1436 zur königlichen Stadt und erreichte im 16. Jh. seine größte Blüte. Damals wurde die Stadt im Renaissancestil umfangreich umgebaut und bekam ihren heutigen Charakter.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg, als Prachatice erobert wurde und alle Privilegien und sein Eigentum verlor, begann der Stadtverfall, der bis zur Hälfte des 20. Jh. dauerte.
Durch die mehrere Jahre dauernde Stagnation blieb das Aussehen des historischen Stadtkerns aus der Zeit der Spätgotik und der Renaissance bis zur heutigen Zeit erhalten. Zum Teil blieben in der Stadt die Mauern aus dem 14. Jh. erhalten, die im 16. Jh. um die zweiten Mauern mit den Artilleriebastionen erweitert wurden. Die Bestandteile der Befestigung waren auch die Bastion "Helvít" und das mächtige Gotik-Renaissancetor "Dolní brána", das als einzige von insgesamt drei Toren bis zur Gegenwart erhalten blieb.
Oberhalb der Stadt ragt der sog. Žižka–Felsen empor. Es handelt sich um eine präparierte Quarzader, von der es einen schönen Blick auf die Stadt gibt.
Zu den ältesten Stadtbauten gehört die Dekanskirche St. Jakob auf dem Platz, die gleichzeitig mit der Stadt gegründet und gebaut wurde.
Den Kern von Prachatice bildet der rechteckige Platz mit dem Barockbrunnen. Dem Platz dominiert das neue Pseudorenaissancerathaus aus den Jahren 1902 - 1903. Das wertvolle alte Renaissancerathaus stammt aus den Jahren 1570 - 1571.
Im Stadtkern blieben viele spätgotische (aus der zweiten Hälfte des 15. Jh.) und Renaissancehäuser (aus dem 16. Jh.) mit anspruchsvollen Sgraffitoverzierungen an der Front erhalten (das Haus "Knížecí dùm", das Haus "dùm Žïárských", die Literatenschule und andere).
Im ehemaligen Haus "dùm Žïárských" auf dem Platz gibt es heute das Stadtmuseum mit Sammlungen über die Stadtgeschichte und über die Natursehenswürdigkeiten.
Nicht weit vom Platz steht an der Landstraße zum Bahnhof eine Marmorplastik – die größte Sonnenuhr Tschechiens.
Am südlichen Stadtrand gibt es das ehemalige Bad St. Margarete.
Der bedeutende Landsmann von Prachatice war Køišan z Prachatic.
Durch die Stadt Prachatice und ihre Umgebung führen viele Lehrpfade. Hier beginnt der Prachatitzer Weg, der untere Goldene Steig, und führt entlang der Strecke des ehemaligen Handelswegs. Der naturwissenschaftliche Pfad U Irù lípy führt durch den Stadtrand. Der Lehrpfad Prachatické hradby führt um die ursprünglichen Stadtmauern. Der Aussichtspfad Kolem Prachatic verbindet die Aussichtsorte in der Umgebung. Der Lehrpfad Svatopetrská stezka ist vor allem auf die Geschichte der Stadt und ihrer nahen Umgebung gerichtet. Der Lehrpfad Pod Vyhlídkou führt in Zdenice (etwa 2 km östlich von der Stadt) durch das erste Schulnaturreservat bei uns.
Berg Boubín
Berg Libín
Burgruine Helfenburk
Burgruine Hus
Dorf Záblatí
Gemeinde Vlachovo Bøezí
Stadt Bavorov
Stadt Husinec