Die Stadt Pelhřimov wurde zum Stadtdenkmalreservat erklärt. Sie liegt etwa 35 km östlich von Tábor und etwa 70 km nordöstlich von České Budějovice, am Zusammenfluss vom Fluss Bělá und vom Bach Bělka, im Gebirge Českomoravská vrchovina, in der 494 m Seehöhe.

Die Gründung von Pelhřimov war keine einmalige Angelegenheit. In der Geschichte kommen gleich drei Gemeinden mit dem Namen Pelhřimov vor, die stufenweise auf der Stelle der gegenwärtigen Stadt entstanden.
Ursprünglich stand hier auf der Stelle der heutigen Kirche St. Veit eine Ortschaft mit dem unbekannten Namen. Westlich von ihr gründete wahrscheinlich der Prager Bischof Pelhřim 1224 das Dorf Pelhřimov. Es bekam bald Stadtprivilegien, wegen des Wassermangels wurden aber diese Privilegien um 1250 auf das Nachbardorf mit der erwähnten Kirche übertragen, das zur Stadt mit dem Namen Pelhřimov wurde. Die ursprüngliche Ortschaft bekam den Namen Starý Pelhřimov. Nový Pelhřimov wurde 1289 niedergebrannt. In der engen Nachbarschaft wurde vom Prager Bischof die heutige Stadt gegründet, die 1296 zur königlichen Stadt erhoben wurde. Die niedergebrannte Gemeinde wurde als Vorstadt angegliedert.
Im Besitz der Prager Bischöfe blieb Pelhřimov bis 1415. In der Epoche der Hussitenkriege war Pelhřimov unter der Verwaltung der Hauptmänner von Tábor. In den Jahren 1446 - 1451 fanden hier vier Landtage statt, bei denen die nachhussitische Regelung des Landes behandelt wurde. Im 16. Jh. brannte die Stadt dreimal nieder. Nach den Bränden wurde in der Stadt viel gebaut. Pelhřimov wurde gegen Ende des Jahrhunderts zur schön gebauten Renaissancestadt.
Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten die schwedischen Heere Pelhřimov aus. Die großen Brände 1646 und 1766 vernichteten die Stadt vollständig. Die Stadt bekam die heutige Gestalt durch den Spätbarockumbau am Ende des 18. Jh.
Während der Napoleonkriege erlitt Pelhřimov Schaden, als hier die russischen Heere durch die französischen Heere abgelöst wurden. 1800 und 1804 okuppierte Pelhřimov die russische Armee, 1805 und 1809 waren hier Franzosen.
1848 schlossen sich die Einwohner von Pelhřimov der revolutionären Bewegung an. Seit dieser Zeit gehörte die Stadt im Gebiet des Patriotismus zu den vorderen böhmischen Städten.
Im 18. Jh. begann die Entwicklung der Tuchindustrie, der größere Aufschwung der Industrie kam erst im 20. Jh.

Die Stadt wurde um den quadratischen Platz mit dem regelmäßigen Straßennetz gegründet. Zu den ältesten erhaltenen Teilen gehören Reste der Stadtbefestigung aus dem 14. Jh. mit Turmstadttoren. An der südlichen Seite des Schlosses steht noch das Renaissancetor "Solná branka" (oder "Táborská branka" genannt) aus der zweiten Hälfte des 16. Jh.
Dem Stadtkern dominiert die Kirche St. Bartholomäus vom Anfang des 14. Jh. mit dem prismatischen Renaissanceturm aus dem Jahr 1576. Im Stadtkern blieben auch viele gotische und Renaissancepatrizierhäuser mit Barockgiebeln erhalten.
An der westlichen Seite des Platzes steht das ursprünglich Renaissanceschloss aus der Hälfte des 16. Jh. Es ist der Öffentlichkeit zugänglich, es gibt hier auch ein Museum.
Die älteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Kirche St. Veit aus der ursprünglichen Ortschaft, die aus dem 13. Jh. stammt. Heute hat sie eine Barockgestalt. Sie steht vor den Stadtmauern auf dem Platz "Svatovítské náměstí".
Südlich vom Zentrum befindet sich die Friedhofskapelle der Schmerzensreichen Jungfrau Maria aus den Jahren 1710 - 1712. Der achteckige Barockbau hat zwei prismatische Türme.

Pelhřimov ist der Geburtsort des Historikers Josef Dobiáš, der Autor des Buchs "Dějiny Pelhřimova". Es handelt sich um eine der umfangreichsten Monographien der kleineren Stadt in der Weltliteratur. Aus Pelhřimov stammen auch der bekannte Bischof von Tábor Mikuláš z Pelhřimova, der Schauspieler Lubomír Lipský und sein Bruder, der Regisseur und Szenarist Oldřich Lipský.

Durch die Stadt führt der Lehrpfad Po stavebních slozích, der mit den Baustilen der Sehenswürdigkeiten von Pehřimov bekannt macht.

Berg Křemešník
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