Èeské Budìjovice ist die größte südböhmische Stadt. Sie liegt im Talkessel Èeskobudìjovická pánev am Zusammenfluss von Vltava (die Moldau) und Malše, in der 381 - 430 m Seehöhe. In der Stadt leben etwa 100.000 Einwohner. Sie ist das Verwaltungs-, Kultur-, Bildungs- und Verkehrszentrum des ganzen Gebiets. Außer vielen Mittelschulen und dem Konservatorium gibt es in der Stadt die Südböhmische Universität (mit folgenden Fakultäten: Pädagogische, Landwirtschaftliche, Biologische, Theologische und Gesundheitlich-soziale), das Südböhmische Museum, das Südböhmische Theater und die Zweigstelle der Staatlichen Wissenschaftsbibliothek. Bei der Universität wirken einige Institute der Akademie der Wissenschaften. Der größte quadratische Platz Tschechiens (133 × 133 m) wurde im Jahr 1980 zusammen mit anderen Teilen des historischen Stadtkerns zum Stadtdenkmalreservat erklärt.
Èeské Budìjovice wurde um 1265 vom König Pøemysl Otakar II. gegründet. Die Stadt wurde dann für viele Jahre zur Unterstützung der königlichen Macht im Gebiet. Der historische Kern beweist bis heute vervollkommenen Urbanismus in der Zeit seiner Entstehung. Damals wurde die ganze Stadt auf einmal vermessen und der Platz für das dominikanische Kloster mit der Kirche bestimmt, das gleichzeitig mit der Stadt gegründet wurde. Die Stadt wurde von zwei Seiten von den Flüssen Vltava (die Moldau) und Malše geschützt und hatte ein regelmäßiges Netz von breiten Straßen um den quadratischen Platz.
Im 14. Jh. wurde Budìjovice zum wichtigen Mittelpunkt der Handwerke und des Handels in Südböhmen und überholte andere Städte im Gebiet. Die Könige Wenzel II. und Karl IV. beschenkten die Stadt mit einer Reihe von Privilegien und verhalfen so zu ihrer weiteren schnellen Entwicklung. In der Zeit der Hussitenkriege stand Budìjovice an der Seite des Königs, darum machte sich besonders das Patriziat verdient, das größtenteils der deutschen Herkunft war. Die Stadt bewahrte die Treue dem König auch während des Ständeaufstandes gegen den Kaiser Ferdinand I. (1546 – 1547), als sie sich zu anderen bedeutenden böhmischen Ständen nicht anschloss. Für diese Stellung wurde Budìjovice mit einer Reihe von neuen Privilegien belohnt, zum Beispiel das Recht des Salzlagers, das weitere Blüte der Stadt ermöglichte. Bei Rudolfov (eine kleine Stadt nordöstlich von È. Budìjovice) wurden Silbergruben gegründet, 1569 - 1611 war hier eine Münzstätte. Aus dieser Zeit stammt auch der erweiterte Name der Stadt - Èeské Budìjovice.
Der Aufschwung der Stadt wurde durch den Dreißigjährigen Krieg und durch den Brand (1641) abgebrochen, der die Hälfte der Häuser vernichtete. Der Wiederaufbau der Stadt und ihrer Wirtschaft war langsam, die Prosperität und die Bauentwicklung wurden im größeren Maßstab erst im 18. Jh. erneuert. Hier ließ sich der Piaristenorden nieder, der das Gymnasium und das Piaristenstudentenheim gründete. 1751 wurde Èeské Budìjovice zum ersten Mal zum Verwaltungszentrum des neu errichteten Bezirks "Budìjovický kraj". Während der Reformen von Josef II. wurde hier der Bischofssitz errichtet.
Bis zum Anfang des 19. Jh. war Èeské Budìjovice keine große Stadt, mit nicht einmal 10.000 Einwohnern, und wurde durch die Stadtmauern verschanzt.
Ein wichtiges Ereignis war die Gründung der Pferdeeisenbahn von Èeské Budìjovice nach Linz in Oberösterreich, der ersten Zugbahn auf dem alten Kontinent und nach England der zweiten in Europa. Die erhaltenen Reste sind das Nationalkulturdenkmal - das Verwaltungsgebäude in der Straße Dominikánská und die erste Station in der Straße Mánesova. Der erste Zug fuhr von hier 1832 ab. In dieser Zeit entstanden die ersten Industriebetriebe, Vojtìch Lanna gründete die Flussschiffswerft. Im Laufe des 19. Jh. setzte die Entwicklung der Stadt fort, die Stadtbefestigung wurde zerstört und die Stadt Èeské Budìjovice verbreitete sich bis zur gegenwärtigen Gestalt mit 100.000 Einwohnern.
Die meisten historischen und Kultursehenswürdigkeiten in Èeské Budìjovice werden auf dem Pøemysl - Otakar II.-Platz und in seiner nahen Umgebung konzentriert, also im historischen Stadtkern.
Das charakteristische Wahrzeichen des Platzes ist der Samson-Brunnen. Der ganze Platz wird mit typischen Laubengängen der Bürgerhäuser aus der Renaissance- und Barockzeit eingesäumt. In der südwestlichen Ecke steht das Barockrathaus mit allegorischen Statuen auf dem Gesims. Zum ältesten Teil von Èeské Budìjovice gehört das ehemalige Dominikanerkloster mit der Kirche der Opferung Mariä, die gleichzeitig mit der Stadt in nächster Nähe des Platzes gegründet wurde. Die Kirche war ein Bestandteil des Schanzsystems, das im 19. Jh. zerstört wurde. Vom ganzen System blieben bis zur Gegenwart nur Reste mit dem Turm "Železná panna", mit der runden Bastion "Otakarka" am Ufer des Flusses Malše und mit dem Turm "Rabenštejnská vìž" erhalten. Von den Stadttoren blieb nur das zum Fluss führende Tor "Solná branka" stehen.
Der bekannteste Bau und zugleich die Dominante der Stadt ist der frei stehende 72 m hohe Turm "Èerná vìž", der im 16. Jh. nahe des Platzes gebaut wurde. In seiner Nachbarschaft steht der Dom St. Nikolaus, der gleichzeitig mit der Stadt gegründet wurde.
In der Altstadt, auf den Stellen der ursprünglichen Ortschaft Budivojice (heute die Siedlung "Sídlištì Paøížské komuny") gibt es die Friedhofskirche St. Johannes der Täufer und St. Prokop, die als Pfarrkirche schon im 13. Jh. erwähnt wurde. Zur heutigen Gestalt wurde sie im 15. und im 16. Jh. umgebaut.
Im historischen Stadtteil wirken heute auch viele kulturelle Institutionen. Hier gibt es das Südböhmische Museum und am Ufer des Flusses Malše das alte Empiregebäude des Südböhmischen Theaters aus dem Jahr 1819, am Zusammenfluss von Malše und Vltava (die Moldau) stehen die Sternwarte und das Planetarium.
Im neuen Teil der Stadt, am linken Ufer des Flusses Vltava (die Moldau), wurde ein ausgedehntes Messegelände ausgebaut, wo außer vielen anderen Ausstellungen alljährlich die internationale landwirtschaftliche Messe "Zemì živitelka" stattfindet.
Aus Èeské Budìjovice stammen viele bedeutende Persönlichkeiten. Zu ihnen gehören vor allem Grafiker und Maler Vlastimil Rada, Grafiker Karel Štìch, Forscher und Schriftsteller L. M. Paøízek und Schauspieler Eduard Kohout.
Nicht weit von Èeské Budìjovice wurde an der Landstraße von Rudolfov nach Lišov eine Steinpyramide (Locus perennis) eingesetzt, einer der sieben Grundpunkte der Höhenmessung in Österreich-Ungarn, die oft falsch für die Mitte Europas gehalten wird.
Am nordwestlichen Rand von Èeské Budìjovice breitet sich das Naturreservat "Vrbenské rybníky" mit dem Lehrpfad "Po hrázích Vrbenských rybníkù" aus.
Ruine Karlùv hrádek
Dorf Dobrá Voda
Stadt Lišov
Stadt Zliv
Stadt und Schloss Hluboká
LSG Blanský les mit dem Berg Kle
Teich Bezdrev
Teich Dehtáø