Die Stadt Humpolec liegt am nordwestlichen Fuß des Gebirges Českomoravská vrchovina, 17 km nordöstlich von der Stadt Pelhřimov, in der 527 m Seehöhe.
Humpolec wurde vom Orden der deutschen Ritter am Anfang des 13. Jh. gegründet. Die ersten Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1233. Nach 100 Jahren war Humpolec schon eine Untertanenstadt. Um die Wende des 14. und 15. Jh. wurde Humpolec zum Zentrum der ausgedehnten Herrschaft der nahen Burg Orlík. Vom 13. bis zum 15. Jh. förderte man in der Stadtumgebung Gold und Silber. Im 15. Jh. begann sich hier die heute schon traditionelle Tuchindustrie zu entwickeln. Humpolec wurde die Freistadt erst 1807.
Humpolec wurde um den gedehnten Platz gegründet, der zwei Teile hat. Beide Plätze, "Horní náměstí" und "Dolní náměstí", wurden 1939 - 1941 nach den Vorschlägen des bedeutenden tschechischen Kubisten Josef Gočár renoviert.
Auf dem Platz "Horní náměstí" stehen das Sezessionsrathaus aus dem Jahr 1912 und das Museum von Aleš Hrdlička. Auf dem Platz "Dolní náměstí" befinden sich das ehemalige Rathaus aus dem Jahr 1873 und der Ausstellungssaal von Gustav Mahler.
Beide Plätze werden durch Häuser und durch die Kirche St. Nikolaus getrennt, die die Stadtdominante ist und aus dem dritten Viertel des 13. Jh. stammt. Neben der Kirche steht das Barockgebäude des Dekanats aus dem Jahr 1732.
Südlich vom Platz befindet sich das Toleranzbethaus. Der Spätbarockbau stammt aus den 80er Jahren des 18. Jh. und war einer der ersten in Böhmen.
Humpolec ist der Geburtsort des Hussitenpredigers und des Führers von Prager Armen Jan Želivský. Hier wurde auch der bedeutende Anthropologe Aleš Hrdlička geboren. Aus dem nahen Ort Kaliště stammte der Komponist Gustav Mahler.
Am nordöstlichen Stadtrand liegt der jüdische Friedhof mit geschützten Bäumen. Er wurde im Jahr 1716 gegründet und in den neunziger Jahren des 20. Jh. neu rekonstruiert.
Durch die Umgebung von Humpolec führt der 10 km lange Rundlehrpfad Březina.
Berg Křemešník
Stausee Sedlice
Burgruine Orlík
Kloster Želivský klášter
Stadt Červená Řečice