Die ehemalige Bergmannstadt liegt etwa 5 km nordöstlich vom Zentrum von Èeské Budìjovice, am Abhang der Schwelle Lišovský práh, in der 480 m Seehöhe.
Die Stadtgeschichte ist mit der Silberförderung verbunden, deren Anfang zum ersten Mal 1385 schriftlich erwähnt wurde. Die wirkliche Entwicklung des Bergbaus begann erst in der 2. Hälfte des 16. Jh. Die Gemeinde wurde zum Zentrum des Bergbaus und der Kaiser Rudolf II. erteilte ihr in der Urkunde aus dem Jahr 1585 das Statut der Freibergstadt mit vielen Privilegien. Seit dieser Zeit hatte die Gemeinde den Namen Kayser Rudolffstadt, später Rudolfov. Das Ende der Förderung ist mit der Vernichtung von Rudolfov im Jahr 1619 verbunden, als die Stadt bei der Belagerung von Èeské Budìjovice ausgeplündert wurde. Die erteilten Privilegien wurden ihr 1620 von Ferdinand II. entzogen.
Nach der Teilerneuerung im 17. Jh. kam es zur weiteren wirtschaftlichen Stadtbelebung erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Damals entwickelten sich hier die Tradition der Spitzenklöppelei und das Brennen von Obstgärungen, die bis zur Gegenwart erhalten blieben.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die protestantische Renaissancekirche St. Veit aus der 2. Hälfte des 16. Jh. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jh. im Barockstil hergerichtet.
Ein historisch bedeutender Bau ist das Gebäude, das ursprünglich als Sitz des königlichen Bergamtes am Ende des 16. Jh. gebaut wurde. Seit 1690 dient es als Rathaus. Es wurde im Renaissancestil mit vielen Schmuckelementen (an der Fassade gibt es drei Sonnenuhren) gebaut. Andere Sehenswürdigkeit ist das Gebäude des ehemaligen Renaissanceschlosses vom Ende des 16. Jh. Seine ursprüngliche Gestalt blieb nicht erhalten, weil es nach dem Brand (1619) nur schroff renoviert wurde.
Durch die Stadt und ihre Umgebung führt der Lehrpfad "Rudolfovo mìsto". Der Lehrpfad wurde 1990 fertiggebaut. Auf zwei Trassen mit 19 Halteplätzen werden die Besucher mit der Geschichte der Silberförderung in der Umgebung von Rudolfov und mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt bekannt gemacht. Jede Trasse ist etwa 4 km lang, man darf hier auch Rad fahren.