Slavonice ist eine altertümliche Stadt in der Nähe der Staatsgrenze zu Österreich. In ihrem historischen Kern blieb der in Europa vereinzelte urbanistische städtische Renaissancekomplex erhalten, der zum Stadtdenkmalreservat erklärt wurde.
Die Stadt liegt in der 512 m Seehöhe, etwa 12 km südwestlich von Daèice. In der Stadt ist der Straßengrenzübergang nach Österreich.
Die Ortschaft wurde schon im 12. Jh. erwähnt. Sie lag am Handelsweg nach Wien. Die neue kleine Marktstadt wurde bald zur Stadt erhoben und im 14. Jh. befestigt. Slavonice erreichte seine höchste Blüte in der 2. Hälfte des 15. Jh. und im 16. Jh., als durch die Stadt die regelmäßige Wagenverbindung zwischen Praha und Wien führte. In dieser Zeit wurden in der Umgebung von Slavonice Gold- und Silbergruben erwähnt.
Nach der Schlacht auf dem Weißen Berg (1620) wurden Stadtprivilegien beschränkt, nach der Stadteroberung durch Schweden während des Dreißigjährigen Kriegs 1645 verarmte die Stadt. Nach der Auflösung der hiesigen Poststation im Jahr 1760 verlor sie an ihrer Bedeutung. Die Stadt wurde schrittweise entvölkert. Sie geriet abseits von allen wichtigeren Verbindungen und blieb im Grunde genommen im Zustand, in dem sie Renaissancearchitekten verließen.
In der Stadt gibt es den abgerundeten Komplex der spätgotischen und besonders der Renaissancepatrizierhäuser aus der Zeit um die Hälfte des 16. Jh. mit Zellengewölben und reichen Sgraffitos (Stadtdenkmalreservat).
Von der massiven Stadtbefestigung blieben bis zur Gegenwart nur nördliche und östliche Teile der Burggrabenmauer mit fünf Bastionen erhalten. Im guten Zustand sind auch zwei verbliebene Tore.
Den Kern von Slavonice bilden zwei Plätze, "Horní námìstí" und "Dolní námìstí", die durch die Kirche Mariä Himmelfahrt getrennt sind. Die Plätze sind von Reihen der spätgotischen und Renaissancehäuser eingesäumt, die zu den kostbarsten Häusern in Böhmen gehören.
Östlich vom Stadtzentrum wurde in der Vorstadt "Špitálské pøedmìstí" die Kirche Johannes der Täufer gebaut, die beim Stadtspital gegründet wurde.
Unter dem historischen Kern wurde ein Teil des ausgedehnten Entwässerungssystems von Gängen, die sekundär als Verteidigungs- und Rettungskommunikation dienten, zugänglich gemacht.
Im Haus Nummer 2 am Platz gibt es das Stadtmuseum mit einer Ausstellung, die den Stadtsehenswürdigkeiten und den archäologischen Funden aus der Umgebung gewidmet ist.
Auf der Anhöhe nordwestlich von der Stadt steht die monumentale spätgotische Kirche des Heiligen Geistes.
Die Wallfahrtskirche Montserrat steht etwa 4 km nordöstlich von Slavonice.
Durch die Landschaft zwischen Slavonice und Èeský Rudolec führt der Lehrpfad Graselova stezka, der direkt in der Stadt beginnt.
Burgruine Landštejn
Reservat Hadí vrch
Dorf Èeský Rudolec
Gemeinde Staré Mìsto pod Landštejnem
Stadt Nová Bystøice
Stadt Daèice