Die malerische südböhmische Stadt liegt am Fuß des Gebirges Písecké hory am Fluss Otava, in der 398 m Seehöhe. Die Stadt ist ein bedeutendes touristisches, Verwaltungs-, Kultur- und Verkehrszentrum des Gebietes. Písek ist nach Èeské Budìjovice und Tábor die drittgrößte Stadt in Südböhmen.
Die Stadtgeschichte reicht in das frühe Mittelalter, ungefähr in die Hälfte des 13. Jh., als hier eine Ortschaft bei den Goldwäschen von Goldsand am linken Flussufer von Otava entstand. Von hier stammt auch der Stadtname. Später war hier ein Marktdorf mit dem königlichen Hof.
Pøemysl Otakar II. gründete hier 1254 die königliche Stadt. Unter seiner Herrschaft wurde Písek größer und bedeutender. Oberhalb der Furt über den Fluss Otava wurden die Burg, die Dekanskirche und die Steinbrücke gebaut, es wurde auch das Kloster gegründet. Am Ende des 13. Jh. entstand hier eine Münzstätte, die später nach Kutná Hora umgesiedelt wurde.
Seit 1308 war Písek eine königliche Freistadt und in der Hälfte des 14. Jh. wurde es zum Sitz des Bezirks "Prácheòský kraj" erhoben. Unter der Herrschaft von Karl IV. wurden in Písek das Salzamt und das Getreidemagazin gegründet, das damals das größte in Böhmen war. Während der Hussitenkriege plünderten die Hussiten das Kloster in Písek aus und eroberten die Stadt. Písek wurde dann zum wichtigen Zentrum der Bewegung. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt 1619 - 1620 erobert und ihre Einwohner wurden von den Heeren von Buquoy hingemordet. Die Stadt und auch die Burg wurden 1623 dem Kaisergeneral de Huerta verpfändet, dann fiel Písek der Königskammer zurück zu.
Schon 1641 wurde Písek wieder zur königlichen Stadt und im 18. Jh. wurde die Stadt wieder zum Zentrum des Bezirks "Prácheòský kraj". Sie wurde vor allem durch das hiesige Schulwesen berühmt. Hier entstanden die Realschule (1860), die Schule für Revierförster (1884), die höhere Forstschule (1899). Jahrelang war Písek der Besitzer der größten Stadtherrschaft in Böhmen, besonders der Wälder.
Den Stadtkern bildet der geräumige Platz, der offenkundig gleich nach der Stadtgründung durch einen Häuserblock in zwei ungefähr gleich große Teile geteilt wurde – der westliche Teil mit der Burg und der östliche Teil, der als Marktplatz diente. Nicht weit vom Platz ist seit 1902 das Stadttheater geöffnet, heute heißt es "Divadlo Fráni Šrámka". Bis heute blieben Reste der Stadtbefestigung erhalten, die im 19. Jh. unterging – Überreste des bekannten Tors "Putimská brána", Teile der Stadtmauern am Fluss Otava und der Turm "Baba".
Die Burg in Písek, die zusammen mit der Stadt gegründet wurde, ist ein bedeutendes Denkmal der beginnenden böhmischen gotischen Baukunst.
Die frühgotische Steinbrücke, die am Ende des 13. Jh. über den Fluss Otava gebaut wurde, ist nach der zerstörten Brücke "Juditin most" in Prag die zweite Steinbrücke in Böhmen und eine der ältesten erhaltenen Brücken in Europa.
Der Stadt dominiert die Dekanskirche Mariä Geburt, die gleichzeitig mit der Stadt auf der höchsten Stelle des Stadtkerns gegründet wurde. Damals wurde auch das Kloster mit der Kirche der Erhebung des hl. Kreuzes gegründet, heute in der südwestlichen Ecke des Platzes "Velké námìstí". Das Kloster wurde 1787 aufgelöst. Die ursprüngliche Kirche wurde während der Hussitenkriege zerstört, sie wurde renoviert und in den Jahren 1636 und 1716 hergerichtet. Neben dem einschiffigen Dom steht der prismatische Turm aus dem Jahr 1641.
Im westlichen Teil des Platzes "Velké námìstí" steht das Barockrathaus aus den Jahren 1737 - 1764.
In der anderen Hälfte des Platzes, auf dem Platz "Alšovo námìstí" ("Malé námìstí"), steht die Barockmariensäule aus dem Jahr 1713. Hier befindet sich auch das Neurenaissancegebäude der Poliklinik vom Ende der 80er Jahre des 19. Jh., einer der interessantesten Stadtbauten.
Neben dem ehemaligen Tor "Budìjovická brána" steht oberhalb des Platzes "Malé námìstí" das Sezessionsgebäude des Hotels aus dem Jahr 1899 mit 11 Bildern nach Vorlagen von Mikoláš Aleš, die die Geschichte der Stadt charakterisieren.
Das alte Elektrizitätswerk befindet sich in der ehemaligen Mühle "Podskalský mlýn" am Fluss Otava nicht weit vom Zentrum. František Køižík konstruierte es 1888. Es war das erste Elektrizitätswerk Böhmens, das für Zwecke der Straßenbeleuchtung bestimmt wurde. Heute ist das Elektrizitätswerk wieder in Betrieb, es gibt hier ein Museum.
Am Stadtrand an der Landstraße nach Tábor ist der Waldfriedhof mit Gräbern der bedeutenden Bürger von Písek, der 1920 gegründet wurde.
In der Burg gibt es das Museum "Prácheòské muzeum" mit reichen mineralogischen und archäologischen Sammlungen und mit Ausstellungen über die Stadtgeschichte und über die Goldförderung in der Umgebung von Písek. Die Ausstellung über die Geschichte der Fischerei mit einigen Aquarien mit lebenden Fischen ist kurios.
Die Stadt hatte eine sehr reiche Kulturgeschichte. Die Schulen besuchten viele später bekannte und bedeutende Wissenschaftler und Künstler. Hier studierten z.B. August Sedláèek, Karel Klostermann, Antonín Sova, Mikoláš Aleš, Èenìk Zíbrt, Fráòa Šrámek, Ladislav Stroupežnický, František Ladislav Èelakovský oder Jan Èarek. Die Musiktradition von Písek repräsentierte vor allem der Geigenpädagoge Professor Otakar Ševèík. In Písek wurde der Komponist Otakar Jeremiáš geboren.
Durch die Stadt und ihre nahe Umgebung führen die Trassen der Lehrpfade Cesta drahokamù, Èertova stezka und Lesnická nauèná stezka.
Berg Velký Mehelník
Berg Jarník
Reservat Øežabinec
Burg Zvíkov
Dorf Albrechtice nad Vltavou
Dorf Putim
Dorf Štìkeò
Denkmal bei Sudomìø