Die altertümliche Stadt Netolice zählt zu den ältesten südböhmischen Städten. Die Stadt wurde seit langer Zeit durch ihr Brot berühmt. Die Bäckerzunft in Netolice gewann ihre Privilegien schon 1338 und war die älteste in Böhmen. Die Stadt Netolice liegt etwa 25 km nordwestlich von Èeské Budìjovice. Sie wurde am Bach Netolický potok an der Grenze des Marschlandes Zbudovská blata und des Vorgebirges von Šumava in der 432 m Seehöhe gebaut.
Ursprünglich stand hier offenkundig eine Siedlung des Stammes der Netolicer. Schon am Ende des 10. Jh. stand hier nach der Kosmas-Chronik eine Grenzburg des Geschlechts Slavníkovec, die den wichtigen Handelsweg von Böhmen nach Österreich bewachte. Der König Pøemysl Otakar II. gründete die Stadt im 3. Viertel des 13. Jh. und widmete sie dem Kloster in Zlatá Koruna. Am Anfang des 16. Jh. ging die Stadt in den Besitz des Geschlechts Rožmberk über, die etwa 2 km nordwestlich von der Stadt das Jagdschloss Kratochvíle bauen ließen. Während des Ständeaufstandes (1619) wurde die Stadt erobert und niedergebrannt. Die neue Entwicklung der Stadt begann erst im 18. Jh., als hier die Tradition der Pferde- und Viehzucht und der Pferde- und Viehmärkte begann. Die Pferdezucht blieb in Netolice bis zum 20. Jh.
Dem quadratischen Platz in Netolice dominiert das Neorenaissancerathaus, das nach dem Projekt von Josef Niklas 1869 gebaut wurde. Der Brunnen in der Platzmitte ist aus dem Jahr 1677.
Auf dem Platz befindet sich im sog. Rožmberk–Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. das Museum mit einer weiträumigen ethnographischen Ausstellung. Auch die Sammlungen von Waffen, Volksmöbel, Glas, Porzellan und Zinn sind sehr reich. Interessant ist auch die Sammlung von Ansichtskarten, die zweitgrößte ihrer Art in Tschechien. Im Museum gibt es auch die größte Sammlung der Volksstickereien vom Marschland.
Am östlichen Stadtkernrand wurde am Ende des 13. Jh. die ursprünglich frühgotische Kirche Mariä Himmelfahrt gebaut. Sie wurde 1648 im Barockstil umgebaut.
Die frühgotische Kirche St. Wenzel stammt aus der Zeit vor 1300. Sie wurde auf der Stelle eines älteren romanischen Doms gegründet und im 14. Jh. und 18. Jh. hergerichtet und umgebaut. In den 90er Jahren des 20. Jh. wurde sie umfangreich rekonstruiert.
Durch Netolice führt der Fußgängerrundweg Historická krajina Netolicka, der mit bedeutenden kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt bekannt macht. Der gleichnamige Lehrradweg führt durch die Umgebung der Stadt und ist auf Natur-, historische und volkskundliche Sehenswürdigkeiten gerichtet.
In Netolice wurde der bekannte Gründer der südböhmischen Teiche Štìpánek Netolický geboren. Netolice ist der traditionelle Ort von Pferderennen.
Nicht weit von Netolice liegt der Berg Lomec mit der Barockwallfahrtskirche der Jungfrau Maria.
Burgruine Helfenburk
Schloss Kratochvíle
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