Das Schloss Jindøichùv Hradec steht am südwestlichen Rand des historischen Kerns der gleichnamigen Stadt. Es wurde auf einem Felsenvorsprung gegründet, der vom Fluss Nežárka und vom Teich Vajgar geschützt wird.
Ursprünglich stand hier eine gotische Burg (Dreieckdisposition mit drei Ecktürmen), die am Anfang des 13. Jh. gegründet wurde. Dazu kam in den Jahren 1260 - 1270 der Burgpalast mit der Kapelle. Am Ende des 15. Jh. und am Anfang des 16. Jh. wurde die Burg einschließlich der Befestigung spätgotisch erweitert. In der 2. Hälfte des 16. Jh. begann der Burgumbau zu einem repräsentativen Renaissanceschloss, der bis 1597 dauerte.
Am Anfang des 18. Jh. wurde das Schloss teilweise im Barockstil renoviert, 1773 wurde es durch einen großen Brand zerstört, danach lag es teilweise in Trümmern. Es wurde erst am Anfang des 20. Jh. erneuert.
Die Schlossbesitzer waren die Herren von Hradec, die Freiherren und Grafen Slavata und die Grafen Czernin.
Ins Schloss gelangt man durch das gotische Tor aus der Hälfte des 14. Jh., das zum ersten Hofplatz führt, der ursprünglich eine Vorburg war. An der Stelle des zweiten Hofplatzes, den das sog. Joachim-Haus umschließt, war der Burggraben. Der ursprüngliche Burgkern befindet sich auf dem dritten Hofplatz. Der älteste Bau ist der Hungerturm, ein mächtiger Walzenturm aus dem Anfang des 13. Jh. Nebenan steht der Alte Palast, das vereinzelte Muster der gotischen Burgarchitektur. Im ursprünglichen Palastflügel blieb der wertvolle frühgotische Zyklus von Wandmalereien aus dem Jahre 1338 erhalten, die größte Kollektion des zeitgenössischen Mitteleuropas. Der Bestandteil des gotischen Kerns ist auch die Kapelle des Hl. Geistes. Zur Kapelle wurde im Jahr 1560 der sogenannte Königspalast gebaut.
Eine große Dominante am dritten Hofplatz bilden Kleine und Große Arkaden. Hinter dem Hungerturm steht der prismatische Rotturm Menhartka, in dem die sog. schwarze Küche ist, die in Tschechien bestens erhalten blieb. Die Südseite des Hofplatzes schließt der Renaissancepalast des norditalienischen Typs mit einem fünfeckigen Turm.
Der südöstliche Teil des Felsenvorsprungs über dem Fluss Nežárka wurde zu einem Schlosspark hergerichtet. Im Park steht ein in Mitteleuropa seltener interessanter Bau, das sog. Rondell, vom Ende des 16. Jh. Vor dem Rondell wurden am Ende des 17. Jh. eine Renaissancefontäne und ein Brunnen gebaut.