Das Dorf Kestøany liegt 8 km südwestlich von der Stadt Písek, in der 373 m Seehöhe.
Die Gemeinde wurde zum ersten Mal Anfang des 14. Jh. erwähnt, als hier Albert von Kestøany siedelte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Dorf in drei Teile geteilt. Jeder Teil hatte eine selbständige Feste. Das Dorf gewann 1491 in seinen Besitz Jindøich von Švamberk. Er verband wieder die Herrschaft von Kestøany und gliederte sie zur Herrschaft von Zvíkov an. Kestøany ging 1700 in den Besitz des Geschlechts Schwarzenberg über und wurde zur Herrschaft von Protivín angegliedert.
Von drei ursprünglichen Festen blieben in Kestøany zwei erhalten, "Horní tvrz" und "Dolní tvrz", die für bestens erhaltene Festen in der Tschechischen Republik gehalten werden.
Die Feste "Horní tvrz" wurde auf einer kleinen Anhöhe wahrscheinlich in den 60er Jahren des 13. Jh. gebaut. Ein Wassergraben umgibt sie und der Eingang führt über eine Brücke (ursprünglich eine Holzfallbrücke) und durch das gotische Tor. Im Hof steht frei das älteste Gebäude der Feste, die Burggrafschaft mit erhaltenen frühgotischen Gewölben. Die Feste wurde Anfang des 16. Jh. umgebaut und von einer Schanzmauer mit einer kleinen Zylinderbastei umgeben. Es wurden zwei prismatische Türme und ein neuer Palastflügel zugebaut.
Die Feste "Dolní tvrz" stammt vom Anfang des 15. Jh. Das Hauptgebäude ist der mächtige prismatische zweistöckige Wohnturm in der Mitte des von Schanzen umgebenen Hofs.
Die dritte Feste wurde niedergerissen und auf ihrer Stelle wurde im 17. Jh. das Frühbarockschloss gebaut. Es wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt.
Im Dorf steht die Barockkirche St. Katharina, ursprünglich frühgotisch, die zur heutigen Gestalt im 17. Jh. umgebaut wurde.